Der schattige Wald bot ein wenig Schutz von der Hitze des Tages. Nathan warf seine Angel ins Wasser und Pooka kletterte auf den Felsen herum um den Jungen zu alarmieren, wenn irgendwo Fische standen. Zur Mittagszeit hatten sie schon genug für eine Mahlzeit gefangen. Pooka schaute ungeduldig zu wie Nathan sie reinigte, ausnahm, mit Butter einrieb und mit Salz. Pfeffer und Dill würzte, bevor er sie in Alufolie einwickelte. Als Nathan einen Haufen machte aus Zweigen, Ästen und Tannennadeln, wühlte sich Pooka durch seinen Rucksack. Plötzlich schnellte sein Kopf alarmiert hoch, „Nathan, wir haben die Zündhölzer vergessen!“, rief Pooka. (Die kleine Katze war so verzweifelt, dass es fast nach einem „Miau“ klang!) „Hab ich das? Nun, das is schon in Ordnung, ich nehme immer eine Lupe mit,“ sagte der Junge.
„Ich möchte mir die aber nicht näher anschauen, sondern ich will die ESSEN!“, jammerte Pooka.
Nathan lachte. „Und das werden wir auch,“ versicherte er der Katze. „Die Lupe wird die Strahlen der Sonne bündeln und so für uns Feuer machen. Das wird nur ein wenig länger dauern als mit Zündhölzern.“
„Die Sonne kann Feuer entfachen?“, rief Pooka.
„Natürlich!“, sagte Nathan und zog die Lupe aus seiner Tasche. Er konzentrierte sich um durch das Blätterdach über ihnen einen starken Sonnenstrahl zu finden. Er fing den Strahl in seinem Glas ein und fokussierte ihn auf den Haufen trockener Tannennadeln unter dem Stapel an Zweigen, die er gesammelt hatte. Die braunen Nadeln leuchteten golden, dann rot und hervor kam eine winzige Flamme, die die trockenen Zweige entzündete. Pooka war erstaunt. Er starrte die Mittagssonne verwundert an. „Mach das nicht!“ rief Nathan schnell.
Die verwunderte Katze schaute ihn an, „Warum denn nicht?“
„Wenn Du zu lange in die Sonne starrst, dann verbrennt sie deine Augen und du wirst blind,“ sagte Nathan.
„Für immer?“, frage Pooka ängstlich.
Der Bub nickte, „Mach das einfach nicht, okay?“
Pooka schob sich vorsichtig wieder zurück in den Schatten der Bäume und versprach, dass er das nicht machen würde. Nathan verfütterte an den Funken weitere trockene Zweige und Tannennadeln und schon nach kurzer Zeit brieten sie ihren Fisch über einem ausgewachsenen Lagerfeuer.
Aber die ganze Zeit, während er seinen Fisch verspeiste, dachte Pooka nach …
Nathan und Pooka kamen gemütlich vor Sonnenuntergang, der an Litha sowieso erst lang nach der Schlafenszeit stattfand, zu Hause an. Elsie war gerade damit fertig geworden ihren Altar im Wohnzimmer aufzubauen. Im Zentrum stand eine strahlend gelbe Kerze.
Pooka war beunruhigt. „Wofür ist denn die gelbe Kezre?“ fragte er.
„Wir rufen die Kräfte der Sonne da hinein an ihrem stärksten Tag,“ erklärte ihm seine Hexe.
Pooka versteckte sich unter einer Ecke der Couch und weigerte sich in die Nähe des Altars zu gehen. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist!“, sagte er.
„Warum denn nicht?“
„Die Sonne ist so stark und machtvoll. Sie verbrennt die Haut von Leuten. Sie zündet Sachen an und wenn man sie zu lang ansieht, dann wird man blind.“
Elsie nickte. „Das ist richtig. Aber die Sonne lässt auch die Pflanzen wachsen und versorgt uns mit Vitaminen, die wir brauchen um zu wachsen und gesund zu bleiben. Die Sonne schenkt uns auch Energie und macht uns glücklich. Die Sonne hält den Mond und die Erde an ihrem Platz im Himmel. Ohne sie würde unsere Welt ganz schnell sterben.“
„Diese ganzen guten Sachen macht die Sonne?“, fragte der kleine Kater aufgeregt als er unter der Couch hervor robbte.
„Das und noch viel mehr,“ nickte die Hexe.
„Worauf wartest Du denn?“, rief Pooka. „Zünd die Kerze an! Zünde zehn Kerzen an! Wir müssen der Sonne zeigen, wie sehr wir ihre ganze Arbeit schätzen. Warte, ich habe eine super Idee! Vielleicht sollten wir eine Party schmeißen um den stärksten Tag der Sonne zu feiern?“
„Das tun wir doch“, lächelte Elsie, als sie die gelbe Kerze anzündete, „Wir nennen es Litha!“