
Ann-Marie Gallagher – The Spells Bible
2003/Walking Stick Press/ ISBN: 1582972443/S. 400/EUR 18,13
Über die Autorin
Ann-Marie Gallagher ist Historikerin, Feministin, Dozentin an der Universität Lancashire in Großbritannien und bekennende Hexe. Seit Jahren hält sie Vorträge über Hexerei, heidnische und Göttinnen-Spiritualität, Magie, frauenspezifische Themen, Genderforschung und Folklore. Über diese Inhalten sprach Gallagher auch schon in einigen Radioshows. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrem Mann in Lancashire.
Andere Bücher: Thorsons Way of the Goddess (2000), Re-presenting the Past: Women and History (2001), Spellcraft: Practical Spells for Modern Life (2001), Magical Spells for Your Home: How to Bring Magic Into Every Area of Your Life (2002), The Wicca Bible: The Definitive Guide to Magic (2005), Inner Magic: A Guide to Witchcraft (2007)
Über das Buch
Bibel – schon der Name signalisiert, dass dieses Buch etwas Wichtiges, ja sogar vielleicht etwas Heiliges sein muss. Mittlerweile scheint es in Mode gekommen, ein Buch mit „Bibel“ zu betiteln. Da überschwemmen „The Chakra Bible“, „The Tarot Bible“, „The Wicca Bible“, “The Angel Bible”, “Astrology Bible” oder “The Chrystal Bible” den Büchermarkt. Nicht zu vergessen Janet & Stewart Farrar mit ihrer “Witches Bible”, sicherlich eine der ersten Autoren, die einem Buch diesen Titel gaben. Nun also „The Spells Bible“, die Bibel der Zaubersprüche.
Der Untertitel „The definitive guide to charms and enchantments“ vermittelt dem unbedarften Käufer, dass dieses Buch ein „Muss“ ist, wenn man sich mit Magie sein Leben erleichtern und bereichern möchte. Die Autorin Ann-Marie Gallagher folgt mit diesem Buch einem Trend. Dem Trend der heutigen Konsumgesellschaft, Lesern alles so mundgerecht wie möglich zu servieren. Dass sie damit den Nerv ihrer Zielgruppe – junge Mädchen und Frauen in den mittleren Jahren – getroffen hat, zeigen die Rezensionen auf Amazon.com: „Seit Jahren habe ich nach so einem Buch gesucht“, schreibt eine. „Das beste Buch für Zaubersprüche, das es gibt“, eine andere. „Großartige Bilder und viele nützliche Sprüche“, eine Dritte. Kritik erhält die Autorin lediglich von Leserinnen, die sich daran stören, dass das Buch keine besseren Abbildungen enthält oder fast jeder Zauber mit Räucherkohle durchgeführt werden muss. Die sind aber deshalb nicht minder begeistert von der „Spells Bible“.
Auf den ersten Blick vermittelt das Buch genau den Eindruck, den es vermitteln soll: Den eines Nachschlagewerks. Unterschiedliche kleine Bildchen auf dem Einband, ohne viel Schnickschnack kommt es im handlichen Taschenbuchformat daher.
Einleitend erklärt Gallagher kurz die Grundlagen der Magie, wie man mit ihr arbeitet, sich seinen eigenen Raum zwischen den Welten schafft. Der Raum, in dem ein Zauber wirken kann und soll.
Die innere Einstellung, mit der man an eine magische Arbeit herangeht ist der Schlüssel zum Erfolg, erklärt sie einleitend (S. 13). Und all diejenigen, die am liebsten gleich ans Eingemachte gehen wollen, warnt sie: „In case you are tempted to pass over this section, let me add that failure to do the basic work described here will result in wasted effort as far as spell casting goes“ (ebda). Und noch ein zweites Mal warnt sie ihre Leser: Bevor ihr einen Zauber einsetzt, um euer Ziel zu erreichen, überlegt euch gut, ob ihr den wirklich braucht. Denn „Magic should never be used as an alternative to a material action – this just wastes everybody’s time, enables people to avoid facing reality, and feeds whatever delusions they may be harboring that their problems can be solved with no effort on their part.“ (S. 14).
Nach den einleitenden Erklärungen, zu denen auch ein kurzer Abriss über die Jahreskreisfeste gehört, geht’s dann zum eigentlichen Thema des Buches: Zu den Zaubersprüchen. Diese sind nach einzelnen Themenfeldern unterteilt: Liebe und Leidenschaft, Karriere und Arbeit, Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden, Familie, Freunde und häusliches Umfeld, Jahreszeiten, Glück, Schutz und Segnung, Prophezeiung sowie bannende und bindende Sprüche. Insgesamt 150, also eine beträchtliche Sammlung.
Jeden Zauber hat Ann-Marie Gallagher mit einem Namen versehen, die Begründung und eine genaue Erklärung, wofür er eingesetzt wird, stehen darunter. Es folgen die Zutaten, die für den Zauber benötigt werden, dann die genaue Durchführung.
Die Bestandteile der Zauber sind zum Großteil in jedem guten Esoterik-Shop, online oder auch in der Natur erhältlich. Nur einige lassen sich nicht so einfach beschaffen, beispielsweise die Feder einer Eule, rote Tinte oder Schlangenhaut. Andere Zutaten gibt es nur saisonal, wie die Ringelblume, die für den „Bottle Spell“ benötigt wird.
Die Zauber selbst sind einfach durchzuführen. Einige sind im Bereich der Sympathiemagie angesiedelt, andere ähneln jenen, die auch in jedem anderen Magiebuch gefunden werden können. Von einigen Zaubern würde die Rezensentin jedoch jedem Magieneuling abraten. Dazu gehören die Runenzauber, wie beispielsweise das Tyr-Amulett, mit dem der Durchführende eine neue Stelle erhalten soll. Runen sind lebende Wesenheiten, nicht einfach nur Schriftzeichen, die jeden Missbrauch übel nehmen, sogar bestrafen.
Fazit: Magie schnell einfach und unkompliziert durchführen, ohne viel Brimborium. Das wünschen sich viele: Egal, ob sie sich die Magie in ihr Leben zurückholen möchten oder einfach nur die Lösung für ein Problem suchen. Die „Spells Bible“ ist sicher interessant, um sich Ideen und Anreize für Rituale zu holen, das eine oder andere umzuschreiben und über die Durchführung zu lernen. Allerdings sollte man auch bei einem Buch, das schnelle, magische Lösungen verspricht, den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten, gegebenenfalls die Rituale hinterfragen, vielleicht sogar umschreiben und erweitern, wenn man sich in der Magie auskennt.
Und sich vor allem – wie auch die Autorin in ihrer Einleitung schreibt – eingangs fragen, ob das Problem nicht auch auf anderem Weg als mit Magie zu bewältigen ist.
Die „Bibel der Zaubersprüche“ ist auf jeden Fall eine nette Ergänzung in der Magie-Sektion der privaten Büchersammlung.
Ann-Marie Gallagher – The Spells Bible
2003/Walking Stick Press/ ISBN: 1582972443/S. 400/EUR 18,13
Über die Autorin
Ann-Marie Gallagher ist Historikerin, Feministin, Dozentin an der Universität Lancashire in Großbritannien und bekennende Hexe. Seit Jahren hält sie Vorträge über Hexerei, heidnische und Göttinnen-Spiritualität, Magie, frauenspezifische Themen, Genderforschung und Folklore. Über diese Inhalten sprach Gallagher auch schon in einigen Radioshows. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrem Mann in Lancashire.
Andere Bücher: Thorsons Way of the Goddess (2000), Re-presenting the Past: Women and History (2001), Spellcraft: Practical Spells for Modern Life (2001), Magical Spells for Your Home: How to Bring Magic Into Every Area of Your Life (2002), The Wicca Bible: The Definitive Guide to Magic (2005), Inner Magic: A Guide to Witchcraft (2007)
Über das Buch
Bibel – schon der Name signalisiert, dass dieses Buch etwas Wichtiges, ja sogar vielleicht etwas Heiliges sein muss. Mittlerweile scheint es in Mode gekommen, ein Buch mit „Bibel“ zu betiteln. Da überschwemmen „The Chakra Bible“, „The Tarot Bible“, „The Wicca Bible“, “The Angel Bible”, “Astrology Bible” oder “The Chrystal Bible” den Büchermarkt. Nicht zu vergessen Janet & Stewart Farrar mit ihrer “Witches Bible”, sicherlich eine der ersten Autoren, die einem Buch diesen Titel gaben. Nun also „The Spells Bible“, die Bibel der Zaubersprüche.
Der Untertitel „The definitive guide to charms and enchantments“ vermittelt dem unbedarften Käufer, dass dieses Buch ein „Muss“ ist, wenn man sich mit Magie sein Leben erleichtern und bereichern möchte. Die Autorin Ann-Marie Gallagher folgt mit diesem Buch einem Trend. Dem Trend der heutigen Konsumgesellschaft, Lesern alles so mundgerecht wie möglich zu servieren. Dass sie damit den Nerv ihrer Zielgruppe – junge Mädchen und Frauen in den mittleren Jahren – getroffen hat, zeigen die Rezensionen auf Amazon.com: „Seit Jahren habe ich nach so einem Buch gesucht“, schreibt eine. „Das beste Buch für Zaubersprüche, das es gibt“, eine andere. „Großartige Bilder und viele nützliche Sprüche“, eine Dritte. Kritik erhält die Autorin lediglich von Leserinnen, die sich daran stören, dass das Buch keine besseren Abbildungen enthält oder fast jeder Zauber mit Räucherkohle durchgeführt werden muss. Die sind aber deshalb nicht minder begeistert von der „Spells Bible“.
Auf den ersten Blick vermittelt das Buch genau den Eindruck, den es vermitteln soll: Den eines Nachschlagewerks. Unterschiedliche kleine Bildchen auf dem Einband, ohne viel Schnickschnack kommt es im handlichen Taschenbuchformat daher.
Einleitend erklärt Gallagher kurz die Grundlagen der Magie, wie man mit ihr arbeitet, sich seinen eigenen Raum zwischen den Welten schafft. Der Raum, in dem ein Zauber wirken kann und soll.
Die innere Einstellung, mit der man an eine magische Arbeit herangeht ist der Schlüssel zum Erfolg, erklärt sie einleitend (S. 13). Und all diejenigen, die am liebsten gleich ans Eingemachte gehen wollen, warnt sie: „In case you are tempted to pass over this section, let me add that failure to do the basic work described here will result in wasted effort as far as spell casting goes“ (ebda). Und noch ein zweites Mal warnt sie ihre Leser: Bevor ihr einen Zauber einsetzt, um euer Ziel zu erreichen, überlegt euch gut, ob ihr den wirklich braucht. Denn „Magic should never be used as an alternative to a material action – this just wastes everybody’s time, enables people to avoid facing reality, and feeds whatever delusions they may be harboring that their problems can be solved with no effort on their part.“ (S. 14).
Nach den einleitenden Erklärungen, zu denen auch ein kurzer Abriss über die Jahreskreisfeste gehört, geht’s dann zum eigentlichen Thema des Buches: Zu den Zaubersprüchen. Diese sind nach einzelnen Themenfeldern unterteilt: Liebe und Leidenschaft, Karriere und Arbeit, Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden, Familie, Freunde und häusliches Umfeld, Jahreszeiten, Glück, Schutz und Segnung, Prophezeiung sowie bannende und bindende Sprüche. Insgesamt 150, also eine beträchtliche Sammlung.
Jeden Zauber hat Ann-Marie Gallagher mit einem Namen versehen, die Begründung und eine genaue Erklärung, wofür er eingesetzt wird, stehen darunter. Es folgen die Zutaten, die für den Zauber benötigt werden, dann die genaue Durchführung.
Die Bestandteile der Zauber sind zum Großteil in jedem guten Esoterik-Shop, online oder auch in der Natur erhältlich. Nur einige lassen sich nicht so einfach beschaffen, beispielsweise die Feder einer Eule, rote Tinte oder Schlangenhaut. Andere Zutaten gibt es nur saisonal, wie die Ringelblume, die für den „Bottle Spell“ benötigt wird.
Die Zauber selbst sind einfach durchzuführen. Einige sind im Bereich der Sympathiemagie angesiedelt, andere ähneln jenen, die auch in jedem anderen Magiebuch gefunden werden können. Von einigen Zaubern würde die Rezensentin jedoch jedem Magieneuling abraten. Dazu gehören die Runenzauber, wie beispielsweise das Tyr-Amulett, mit dem der Durchführende eine neue Stelle erhalten soll. Runen sind lebende Wesenheiten, nicht einfach nur Schriftzeichen, die jeden Missbrauch übel nehmen, sogar bestrafen.
Fazit: Magie schnell einfach und unkompliziert durchführen, ohne viel Brimborium. Das wünschen sich viele: Egal, ob sie sich die Magie in ihr Leben zurückholen möchten oder einfach nur die Lösung für ein Problem suchen. Die „Spells Bible“ ist sicher interessant, um sich Ideen und Anreize für Rituale zu holen, das eine oder andere umzuschreiben und über die Durchführung zu lernen. Allerdings sollte man auch bei einem Buch, das schnelle, magische Lösungen verspricht, den gesunden Menschenverstand nicht ausschalten, gegebenenfalls die Rituale hinterfragen, vielleicht sogar umschreiben und erweitern, wenn man sich in der Magie auskennt.
Und sich vor allem – wie auch die Autorin in ihrer Einleitung schreibt – eingangs fragen, ob das Problem nicht auch auf anderem Weg als mit Magie zu bewältigen ist.
Die „Bibel der Zaubersprüche“ ist auf jeden Fall eine nette Ergänzung in der Magie-Sektion der privaten Büchersammlung.